sven kyek Di 22 Jan 2013 - 8:32
Wie gesagt kann ich über Polen nur berichten , was ich selber erlebt habe. Wenn in
Deutschland Menschen kollektiv jubeln , feiern und Nationalfahnen vor dem Fenster
haben , ist Fußball EM oder WM und viel Alkohol im Spiel. In Polen sah ich ganzjährig
in Stadt und Land Nationalflaggen auch an einfachsten Wohnhäusschen. Ich habe keinen
Polen kennengelernt , der keinen starken Nationalstolz verkörpert.In den Schulen
konnte ich keine Terror-Kids oder Banden wie an deutschen Schulen ausmachen. Bei einer
Einschulung in Oszno habe ich Kinder in Schuluniform beim Fahnenappell erlebt, die
stolz und ehrfurchtsvoll waren. Auch die älteren Schüler waren sehr respektvoll.Und der
Respekt gegenüber Lehrern, Polizei und in der Familie sowieso hat mich an die guten
Seiten des DDR-Systems erinnert.Mir ist in 10 Jahren Polen mit guten Autos bis auf ein
Spiegelglas nie etwas gestohlen worden. Auch zu Fuß Nachts in Posznan oder auf Dörfern ist mir nie etwas passiert.Selbst in Nachtclubs nicht. Aufgefallen ist mir, daß
gerade junge Leute unheimlich weltinteressiert und gebildet sind. Selbst Kellner oder
Leute an Tankstellen haben oft Abitur und sind 2 bis 3 sprachig.Und der Zusammen-
halt in Familien und unter Freunden , aber auch die Gastfreundschaft zu Fremden ist
noch so wie ich es aus der DDR kenne. Begründet ist glaube ich viel in der enormen
katholischen Gläubigkeit der meisten Polen. Und gegenüber Deutsch Ost und West
haben sie nicht nur das Gefühl, das sich Arbeit lohnt. Sie sind von einem Punkt in die
Marktwirtschaft aufgebrochen, der eine Etage unter Deutsch-Ost und mehrere unter
Deutsch West lag.Und weil sich die Polen für keine Arbeit zu schade sind und nicht
auf die Uhr sehen, können sie natürlich mehr als die meisten EU- Bürger ein
Leistung lohnt sich Gefühl genießen.