Unfall-Bericht Nr. 01
Früh um 06. Uhr klingelte das Telefon.
"Ihr müsst auf die BAB 24 vor dem Wittstocker Kreuz kommen." Welche Fahrtrichtung,
fragte ich..
"Beide! bringt alles mit was ihr habt, viel von der Ladung ist verstreut und es sind 2 LKW mit Anhänger. Beeilt euch,es ist Vollsperrung auf Hamburger und Berliner Seite".
Wir fuhren sofort los . 4 Abschleppwagen , 1 Werkstattwagen
1 30 t Autokran und 2 LKW mit Abrollcontainer. Als ich vor Ort ankam staute sich der Verkehr das man dachte das Ende ist in Hamburg
und auf der anderen Seite in Berlin. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit,bis die Polizei unsere Fahrzeuge durch die Rettungsgasse
zur Unfallstelle gelotst hatte. Oftmals sind wir sehr zur Freude der Polizei und der Autobahnmeisterei mit unserem Tatra 8x8
über Dörfer und Felder an die Autobahn oder Bundesstraßen zum Unfallort gelangt und der Verkehr konnte schnell wieder frei
gegeben werden. Das war hier anders.Wenn ich nicht gewusst hätte, daß es sich um 2 Gespanne und Ladung handelt, hätte es
auch ein voll besetztes Verkehrsflugzeug sein können,das auf der Autobahn zerschellt ist.Was war passiert ?
Einer der LKW kam aus Hamburg . Der Fahrer hatte seinen kleinen Sohn mitgenommen. Kurz vor Wittstock ist er am Steuer
eingenickt und mit seinem Gespann nach rechts über den Standstreifen die Böschung durch den kaum vorhandenen Straßengraben
etwa 2 m hoch , immer noch in Fahrt gedriftet. Dann wurde er wach und lenkte,wohl um den Zug nicht umkippen zu lassen
ohne zu bremsen nach links. Durch den Schwung mit dem er wieder auf die Bahn wollte, durchbrach er die mobile Leitplanke
und kollidierte frontal mit dem Zug der dort im Baustellenbereich aus Richtung Berlin kam.Der hatte Ware von oder für Metro-Märkte
geladen.
Auf ca. 200 m lagen Trümmer , Fahrerhausteile,Glas, Kühlschränke,Gartenmöbel,Schuhe,Hundefutter , Dosen, Paletten
und alles was so bei denen im Markt zu finden ist. Und dazwischen unendlich viele Schaulustige,Presse ,Polizei ,Autobahn-
meisterei und mehrere Feuerwehren, Gutachter und Staatsanwaltschaft.Auf der Böschung waren Rettungshubschrauber.
Das nicht alle 3 gerettet werden konnten,möchte ich hier nicht weiter beschreiben.
Zuerst schnitten wir mit Notstrom und Trennschleifer unseres Werkstattwagens die Leitplanken auseinander, trennten Zuggabeln
der Hänger durch um die umgestürzten Hänger mi dem Kran aufrichten zu können.Während etwa 10 meiner Kollegen von Hand
die verstreute Ware in die Abrollcontainer schaffte,Öl und Diesel-Rückstände beseitigten haben wir Bremsen gelöst,Räder
frei geflext ,die durch verbogene Metallteile blockiert waren. Nach mehreren Stunden, ich glaube es waren 7 stand alles von
dieser Katastrophe auf unserem Hof,bzw. in Sicherstellungshallen . Kaum waren wir angekommen, meldete sich die Kripo
und ein Gutachter bei mir. Sie suchten eine blau gestrichene Palette.Die soll sich auf dem Zug in der Mitte der Ware befunden
haben.Die lag jetzt gut sichtbar auf der Ware in einem der Abroller. Es soll Schmuck auf der Palette gewesen sein !!
Erst dachte ich, die haben sie doch nicht alle. Schmuck zwischen Gartenmöbeln , Badelatschen und Hundefutter. Das nächste
was mir einfiel,war -Versicherungsbetrug-? Aber scheinbar war es doch ernst. Die hatten eine Liste mit Uhren,Ketten u.s.w.
Sofort dachte ich an die vielen Leute die sich auf dem Schlachtfeld auf der BAB die Taschen und Beutel vollgestopft hatten.
Aber das zu unterbinden, war ja nicht meine Aufgabe.Mit einem Beschluß ausgestattet haben wir dann mit Kripo, Gutachter
und mehreren Kollegen beide Container ausgekippt und mit Forken , Handschuhen teilweise auf Knien rutschend,wie auf
einem Grabbel-Tisch beim Schlussverkauf Quadratmeter für Quadratmeter alles durchwühlt. Nichts !! Irgendwie war mir das
peinlich , weil meine Firma alles sichergestellt hatte und verantwortlich war.In 16 Jahren habe ich mit Strafandrohung dafür
gesorgt , das sich niemand an sichergestellter Ware oder Fahzeugen vergreift.
Und nun dies mit dem Schmuck.
Wochen später,nachdem die Polizei auch anhand von Presse und eigenen Fotos vom Unfallort weiter ermittelt hat, fand ich meine
Ruhe. Bei einer anderen Bergung erfuhr ich von einem Polizisten, daß der Schmuck anonym bei der Autobahnmeisterei angekommen sei....
Früh um 06. Uhr klingelte das Telefon.
"Ihr müsst auf die BAB 24 vor dem Wittstocker Kreuz kommen." Welche Fahrtrichtung,
fragte ich..
"Beide! bringt alles mit was ihr habt, viel von der Ladung ist verstreut und es sind 2 LKW mit Anhänger. Beeilt euch,es ist Vollsperrung auf Hamburger und Berliner Seite".
Wir fuhren sofort los . 4 Abschleppwagen , 1 Werkstattwagen
1 30 t Autokran und 2 LKW mit Abrollcontainer. Als ich vor Ort ankam staute sich der Verkehr das man dachte das Ende ist in Hamburg
und auf der anderen Seite in Berlin. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit,bis die Polizei unsere Fahrzeuge durch die Rettungsgasse
zur Unfallstelle gelotst hatte. Oftmals sind wir sehr zur Freude der Polizei und der Autobahnmeisterei mit unserem Tatra 8x8
über Dörfer und Felder an die Autobahn oder Bundesstraßen zum Unfallort gelangt und der Verkehr konnte schnell wieder frei
gegeben werden. Das war hier anders.Wenn ich nicht gewusst hätte, daß es sich um 2 Gespanne und Ladung handelt, hätte es
auch ein voll besetztes Verkehrsflugzeug sein können,das auf der Autobahn zerschellt ist.Was war passiert ?
Einer der LKW kam aus Hamburg . Der Fahrer hatte seinen kleinen Sohn mitgenommen. Kurz vor Wittstock ist er am Steuer
eingenickt und mit seinem Gespann nach rechts über den Standstreifen die Böschung durch den kaum vorhandenen Straßengraben
etwa 2 m hoch , immer noch in Fahrt gedriftet. Dann wurde er wach und lenkte,wohl um den Zug nicht umkippen zu lassen
ohne zu bremsen nach links. Durch den Schwung mit dem er wieder auf die Bahn wollte, durchbrach er die mobile Leitplanke
und kollidierte frontal mit dem Zug der dort im Baustellenbereich aus Richtung Berlin kam.Der hatte Ware von oder für Metro-Märkte
geladen.
Auf ca. 200 m lagen Trümmer , Fahrerhausteile,Glas, Kühlschränke,Gartenmöbel,Schuhe,Hundefutter , Dosen, Paletten
und alles was so bei denen im Markt zu finden ist. Und dazwischen unendlich viele Schaulustige,Presse ,Polizei ,Autobahn-
meisterei und mehrere Feuerwehren, Gutachter und Staatsanwaltschaft.Auf der Böschung waren Rettungshubschrauber.
Das nicht alle 3 gerettet werden konnten,möchte ich hier nicht weiter beschreiben.
Zuerst schnitten wir mit Notstrom und Trennschleifer unseres Werkstattwagens die Leitplanken auseinander, trennten Zuggabeln
der Hänger durch um die umgestürzten Hänger mi dem Kran aufrichten zu können.Während etwa 10 meiner Kollegen von Hand
die verstreute Ware in die Abrollcontainer schaffte,Öl und Diesel-Rückstände beseitigten haben wir Bremsen gelöst,Räder
frei geflext ,die durch verbogene Metallteile blockiert waren. Nach mehreren Stunden, ich glaube es waren 7 stand alles von
dieser Katastrophe auf unserem Hof,bzw. in Sicherstellungshallen . Kaum waren wir angekommen, meldete sich die Kripo
und ein Gutachter bei mir. Sie suchten eine blau gestrichene Palette.Die soll sich auf dem Zug in der Mitte der Ware befunden
haben.Die lag jetzt gut sichtbar auf der Ware in einem der Abroller. Es soll Schmuck auf der Palette gewesen sein !!
Erst dachte ich, die haben sie doch nicht alle. Schmuck zwischen Gartenmöbeln , Badelatschen und Hundefutter. Das nächste
was mir einfiel,war -Versicherungsbetrug-? Aber scheinbar war es doch ernst. Die hatten eine Liste mit Uhren,Ketten u.s.w.
Sofort dachte ich an die vielen Leute die sich auf dem Schlachtfeld auf der BAB die Taschen und Beutel vollgestopft hatten.
Aber das zu unterbinden, war ja nicht meine Aufgabe.Mit einem Beschluß ausgestattet haben wir dann mit Kripo, Gutachter
und mehreren Kollegen beide Container ausgekippt und mit Forken , Handschuhen teilweise auf Knien rutschend,wie auf
einem Grabbel-Tisch beim Schlussverkauf Quadratmeter für Quadratmeter alles durchwühlt. Nichts !! Irgendwie war mir das
peinlich , weil meine Firma alles sichergestellt hatte und verantwortlich war.In 16 Jahren habe ich mit Strafandrohung dafür
gesorgt , das sich niemand an sichergestellter Ware oder Fahzeugen vergreift.
Und nun dies mit dem Schmuck.
Wochen später,nachdem die Polizei auch anhand von Presse und eigenen Fotos vom Unfallort weiter ermittelt hat, fand ich meine
Ruhe. Bei einer anderen Bergung erfuhr ich von einem Polizisten, daß der Schmuck anonym bei der Autobahnmeisterei angekommen sei....